Altersarmut ist weiblich.

In Österreich ist jede dritte Pensionistin armutsgefährdet. Das sind über 300.000 Frauen, die ihr Leben lang gearbeitet haben – oft unbezahlte Care-Arbeit in der Familie – und nun im Alter mit sehr wenig auskommen müssen.

Die Gründe dafür sind strukturell:
🔹 Viele Frauen arbeiten in Teilzeit, weil sie Kinder betreuen oder Angehörige pflegen.
🔹 Sie verdienen im Schnitt deutlich weniger als Männer.
🔹 Erwerbsunterbrechungen führen zu niedrigeren Pensionsansprüchen.

Das Ergebnis: eine Mindestpension, von der man kaum leben kann.

Die Betroffenen frieren, um Heizkosten zu sparen, kaufen billiges Essen, verzichten auf Medikamente oder soziale Aktivitäten. Altersarmut macht krank – und einsam.

Laut aktuellen Daten von STATISTIK AUSTRIA (EU-SILC 2023) sind 30 % der alleinlebenden Pensionistinnen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet – bei alleinlebenden Pensionisten sind es 18 %. Auch insgesamt zeigt sich ein deutlicher Unterschied: 18 % der Frauen ab 18 Jahren gelten als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, gegenüber 15 % der Männer.

Besonders hoch ist das Risiko für Ein-Eltern-Haushalte, meist alleinerziehende Frauen: Mit 48 % verzeichnen sie die höchste Gefährdungsquote aller Haushaltstypen.

➡️ Diese Zahlen verdeutlichen: Altersarmut ist kein individuelles Versagen – sie ist das Ergebnis systematischer Benachteiligung von Frauen über den gesamten Lebensverlauf.

Wir sagen: Das darf nicht sein.
Es braucht politische Maßnahmen: höhere Mindestpensionen, die Anrechnung von unbezahlter Care-Arbeit und mehr soziale Absicherung für Frauen – auch im Alter.

Armut ist kein individuelles Versagen, sondern ein strukturelles Problem.
Miralle setzt sich aktiv für soziale Gerechtigkeit ein und unterstützt Frauen, Familien und Einzelpersonen in akuten Notsituationen – auch im Alter.

🔎 Quelle: STATISTIK AUSTRIA – Gender-Statistik 2023

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